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2025.11.16

photo poster project | Fotos bringen Menschen näher zusammen – Wärme, die in der Ausstellung spürbar war, von Reune | ISSUE #129

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Das von cizucu weltweit organisierte „photo poster project“ ermöglicht es, durch das einfache Hochladen von Fotos an einer Fotoausstellung teilzunehmen und neue Fotografenfreunde zu treffen.

Dieses Mal haben wir mit der Kreativen Reune gesprochen, die an diesem Projekt teilgenommen hat.

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Stellen Sie sich bitte vor!

Hallo, ich heiße Reune.
Mein Name stammt vom Wort „reunite“ (Wiedervereinigung).
Es steht für die Wiedervereinigung mit der Vergangenheit, mit einem anderen Ich in mir und mit Fragmenten, die ich verloren glaubte.

Ich fotografiere sowohl mit dem Smartphone als auch mit einer analogen Kamera.
Ich liebe es, kleine, fast vergessene Momente einzufangen. Manchmal entdecke ich Licht, das in den Alltag fällt, und denke: „Diesen Anblick möchte ich in Erinnerung behalten“, und greife zur Kamera.

Für mich bedeutet Fotografie „Beobachten“.
Die Welt beobachten, mich selbst beobachten.
In dem Moment, in dem ich den Auslöser drücke, habe ich das Gefühl, dass ich mir selbst bestätige: „Ich fühle immer noch.“

Wie sind Sie dazu gekommen, teilzunehmen?

Dies war meine erste Teilnahme an einer Fotoausstellung.
Das „photo poster project“ ist eine besondere Ausstellung, bei der man sowohl als Betrachter als auch als Aussteller beteiligt ist.

Doch ehrlich gesagt, war es nicht nur die Ausstellung selbst, die mich angezogen hat.
Es war die Möglichkeit, Kreative, mit denen ich sonst nur online kommuniziere, persönlich zu treffen und mit ihnen zu sprechen.

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Ich wollte wissen, was sie fühlten, als sie den Moment eines Fotos einfingen.
Warum sie den Auslöser drückten.
Und vor allem wollte ich in dieser Erfahrung die Antworten auf die Fragen finden:
„Was bedeutet Fotografie für mich?“
„Warum fotografiere ich?“
Ich wollte meinen eigenen Standpunkt entdecken.

Wie war Ihre Erfahrung bei der Teilnahme?

Am meisten beeindruckt hat mich die Zeit, in der ich mich direkt mit anderen Kreativen austauschen konnte.

Durch das Erzählen der Geschichten hinter den Fotos konnte ich die Gedanken und Gefühle der anderen viel intensiver wahrnehmen als bei Online-Interaktionen.
Wenn die Kreativen selbst über den Entstehungsprozess und ihre Emotionen sprachen, fühlte es sich an, als würde ich gemeinsam mit ihnen den Auslöser drücken.

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Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich bei dieser Ausstellung Visitenkarten (Kreativkarten). Es war beeindruckend, wie sorgfältig und respektvoll die Teilnehmer ihre Karten austauschten. Es war ein Moment, der mir bewusst machte, dass ich an einer wirklich besonderen Ausstellung teilnahm.

Auch die Sorgfalt, mit der die Organisatoren die Poster nach der Ausstellung abnahmen, zeigte, wie sehr sie die Werke und die Kreativen respektierten.

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Das Beste an dieser Erfahrung war, so viele wunderbare Kreative kennenzulernen. Viele von ihnen haben Berufe wie Friseur, Beamter oder Krankenschwester.

Doch alle teilen eine stille, ehrliche Liebe zur Fotografie.

Es hat mich daran erinnert, wie viele talentierte und einfühlsame Menschen es im Alltag gibt.

Warum haben Sie dieses eine Foto ausgewählt?

Normalerweise lege ich beim Fotografieren kein festes Thema fest. Oft werde ich von Licht, Geräuschen oder der Atmosphäre eines Ortes angezogen und drücke einfach den Auslöser.

Bei der Auswahl des Ausstellungsstücks habe ich viele Fotos durchgesehen.
Doch dieses eine Bild, das ich nachts in Tainan aufgenommen habe, hat mich immer wieder in seinen Bann gezogen.

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Das ausgestellte Werk

Damals wurde ich von Trommelklängen aus der Ferne angezogen.
Inmitten der Lebhaftigkeit spürte ich eine leichte Fremdheit.
Dieses Gefühl, „nahe zu sein, aber dennoch Abstand zu halten“, wollte ich unbedingt festhalten.

Für mich symbolisiert dieses Foto den Zustand, „von Neugierde getrieben, aber die Welt ruhig beobachtend“. Es ist mein natürlichster Zustand beim Fotografieren.

Neugierde und ein Hauch von Zögern.

Diese Ambivalenz macht die Fotografie für mich so faszinierend.

Für alle, die über eine Teilnahme am photo poster project nachdenken

Man muss kein professioneller Fotograf sein oder ein perfektes Thema haben. Es reicht, wenn man ein Bild hat, das man jemandem zeigen möchte.

Das Besondere am „photo poster project“ ist, dass man gleichzeitig „Fotograf“ und „Betrachter“ sein kann.
Man entdeckt vertraute Gefühle in den Werken anderer oder denkt durch ihre Perspektiven neu darüber nach, warum man selbst fotografiert.

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Und vor allem hat diese Ausstellung eine besondere Wärme.
Egal ob mit einer analogen Kamera, einer Sofortbildkamera oder einem Smartphone – jedes Werk wird sorgfältig behandelt und als wunderschön gedrucktes Poster präsentiert.

In diesem Moment wird einem bewusst: „Dieses eine Bild, das ich wie immer aufgenommen habe, wird von so vielen Menschen gesehen.“

Ich bin sicher, dass auch Ihr Foto leise das Herz von jemandem berühren wird.

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