Reicht eine Minute für ein Foto? Die Regelung an Touristenorten hinterfragt die „Freiheit der Fotografie“ | Knowledge #350
Cover photo by Partofmyworld
Eine neue Ära des Fotografierens an malerischen Orten hat begonnen, in der Zeitbeschränkungen gelten. Die in China eingeführte „60-Sekunden-Regel“ an Touristenattraktionen ist eine Maßnahme zur Verringerung der Überfüllung. Doch wie sollte das Gleichgewicht zwischen Freiheit und Kreativität in der Fotokultur gewahrt werden?
In diesem Artikel betrachten wir globale Entwicklungen und diskutieren, wie „Etikette“ und „Freiheit“ beim Fotografieren in Einklang gebracht werden können.
Photo by tk
Hintergrund der Einführung von „Fotografie-Zeitbeschränkungen“ an Touristenorten
In Chinas Huangling Scenic Area und Longzhu Mountain Park wurden aufgrund von Überfüllung und Konflikten durch langes Fotografieren für soziale Medien Regeln wie die „60-Sekunden-“ oder „30-Sekunden-Regel“ eingeführt.
Photo by やはしももか
Diese Maßnahmen, die sicherstellen sollen, dass alle Besucher gleichberechtigt fotografieren können, werden von vielen Touristen begrüßt. Gleichzeitig gibt es jedoch Bedenken, dass die Freiheit der fotografischen Ausdrucksweise eingeschränkt wird.
Fotoregeln und Landschaftsschutz in Japan
Auch in Japan werden Regeln und Maßnahmen für das Fotografieren und die Etikette an Touristenorten zunehmend verstärkt. Im Gion-Viertel in Kyoto wurden beispielsweise Einschränkungen eingeführt, um das unerlaubte Fotografieren von Geishas und Maikos sowie das Betreten enger Gassen zu verhindern.
Photo by Hiroyasu Nakahara
In Fujikawaguchiko, Präfektur Yamanashi, wurde an einem berühmten Fotospot vor einer Lawson-Filiale, der den Fuji im Hintergrund zeigt, ein schwarzer Netzzaun errichtet, um das Betreten von Gehwegen und Privatgrundstücken zu verhindern und übermäßige Überfüllung zu reduzieren.
„Schnellfotografie“ als neue Fähigkeit? Kreativität durch neue Ansätze fördern
In kurzer Zeit beeindruckende Fotos zu machen, könnte als neue Fähigkeit betrachtet werden. Neben der Planung von Komposition und Einstellungen im Voraus ist auch die Fähigkeit gefragt, Licht und Bewegung spontan zu erkennen.
Die Überlegung, wie man unter solchen Einschränkungen Kreativität entfalten kann, könnte die Fotografie zu einer noch tiefergehenden Ausdrucksform machen.
