Das Besondere im Alltag | 好 | 10 Fragen an Kodai Yamashita | ISSUE #50

Geboren 1999, wohnhaft in Kanagawa. Hauptberuflich arbeite ich in einem Unterhaltungsunternehmen.

Seit 2020 beschäftige ich mich ernsthaft mit der Fotografie. Ursprünglich begann ich, um Reisen zu dokumentieren, aber während der Corona-Pandemie begann ich, Werke mit dem Thema Alltag zu fotografieren. Eine Zeit lang entfernte ich mich von der Fotografie, aber 2024 nahm ich das Fotografieren wieder auf.

Derzeit konzentriere ich mich auf Werke, die sich mit Müll beschäftigen, und plane am 20. März 2025 meine erste Einzelausstellung 'Weggeworfene Sekundenzeiger'.

Meine allererste Erinnerung ans Fotografieren stammt wahrscheinlich aus dem Kindergarten oder der Grundschule bei einem Ausflug.

Ich erinnere mich, dass ich eine Einwegkamera mitgenommen habe. Ich erinnere mich nicht genau, aber wahrscheinlich sind die Fotos in einem Album zu Hause.

Bis ich anfing, mit einem Handy Fotos zu machen (wahrscheinlich bis zur Grundschule), habe ich ziemlich oft Einwegkameras benutzt. Damals war es viel üblicher, diese zu verwenden, wenn man Fotos machen wollte.

Der erste Grund ist, dass es eine der luxuriösesten Tätigkeiten ist, bei denen ich mich mit mir selbst auseinandersetzen kann.

Natürlich ist es ein schönes Gefühl, wenn ein Foto gut wird, die Farben schön sind oder die Komposition stimmt. Aber ich glaube, dass ich die Tätigkeit an sich liebe.

Der zweite Grund ist, dass alles ein wenig besonderer erscheint.

Ein gewöhnlicher Heimweg, das Licht, das durch die Gardinen fällt, oder sogar der Müll auf der Straße, all das wird besonders, wenn man es fotografiert, und ich liebe es, diese Momente festzuhalten.

Es war nicht so sehr, dass ich mich von der Fotografie entfernen wollte, sondern es geschah einfach. Nachdem ich etwa ein Jahr lang Alltagsfotos gemacht hatte, wurde ich etwas gelangweilt, und genau zu dieser Zeit wurde ich bei der Arbeit sehr beschäftigt, sodass ich aufhörte zu fotografieren.

Damals trug ich immer eine kompakte Kamera bei mir, um auch bei wenig Zeit Fotos machen zu können, aber ich hörte trotzdem auf zu fotografieren.

Es war sehr seltsam, aber es war, als ob das Fotografieren aus meinen Gedanken verschwunden wäre.

Ich bin ziemlich jeden Tag glücklich. Vielleicht gab es keine überragend glücklichen Momente.

Ich gehe manchmal in die Berge, und wenn ich den Gipfel erreiche und dort esse, fühle ich das Glück des Lebens am intensivsten.

Das letzte Mal, an das ich mich erinnere, war in der Mittelschule, als ich mit einem Mitschüler im Club gestritten habe.

Ich werde nicht oft wütend. Was ich nicht mag, ist Verantwortungslosigkeit.

Der Übergang vom Studenten zum Berufstätigen.

Als ich berufstätig wurde, änderte sich meine Denkweise um 180 Grad, da ich von einer Umgebung, in der man Antworten überprüft, zu einer Umgebung wechselte, in der man selbst Antworten finden und schaffen muss.

Ich bin nicht besonders gut darin, präzise Antworten zu finden, und war auch nicht gut in der Schule. Aber seit ich berufstätig bin, kann ich in die Richtung gehen, die ich für richtig halte, und das hat meine Wahrnehmung erweitert und wirkt sich auch auf meine Kreativität aus.

Ich nehme immer eine Kamera mit, wenn ich das Haus verlasse. Und wenn ich zurückkomme, nehme ich sie aus der Tasche, reinige sie und lege sie in den Trockenschrank.

Ich möchte nichts bereuen, deshalb nehme ich die Kamera auch mit, wenn ich denke, dass ich keine Zeit zum Fotografieren habe. Tatsächlich habe ich so schon einige Fotos gemacht.

Die Reinigung ist ein Ausdruck meiner Zuneigung zur Kamera, und ich pflege sie sehr sorgfältig. Ich entferne Staub und wische Schmutz ab, um sie immer sauber zu halten.

In meiner Schulzeit war ich in einer Band, und es waren meine Freunde aus dieser Zeit.

Einer von ihnen hat nie aufgegeben und steht jetzt auf großen Bühnen, ein anderer hat als Tätowierer ein eigenes Studio eröffnet. Diese Freunde, die ihre Träume nicht aufgegeben haben, haben mich stark beeinflusst.

Ich habe mich entschieden, früh ins Berufsleben einzusteigen, aber jetzt, da ich fotografiere und eine eigene Ausstellung plane, könnte es daran liegen, dass ich Freunde habe, die ihre Träume nicht aufgegeben haben.

Das Fotobuch 'BACON ICE CREAM' von Yoshiaki Okuyama.
Wenn man fotografiert, hört man oft, dass man Fotobücher lesen sollte. Dieses Buch war das erste, das ich in die Hand nahm.

Damals konnte ich die Unklarheit von Alltagsfotografien nicht verstehen und dachte, dass nur direkte Themen wie Porträts oder Bergfotografien Kraft haben. Aber das war nicht der Fall.

Es hat zumindest einen Einfluss auf meinen aktuellen Stil.