Cover photo by Aya
Man könnte meinen, dass ein Foto mit dem Drücken des Auslösers abgeschlossen ist, aber ist das wirklich das Ende? In der heutigen Zeit gibt es nach dem Auslösen viele weitere Prozesse wie Bearbeitung, Druck und Archivierung.
Besonders in der Ära der Digitalisierung ist das Konzept des „fertigen“ Fotos kein technischer Endpunkt mehr, sondern ein dynamischer Begriff, der sich je nach Absicht und Situation des Kreativen verändert.
In diesem Artikel beleuchten wir verschiedene Ansätze zum Thema Fertigstellung eines Fotos – von analog bis digital.
Die Philosophie der „Fertigstellung“ in der analogen Fotografie
In der analogen Fotografie ist das Drücken des Auslösers nur der Anfang. Negative sind potenzielle Bilder, die erst durch Entwicklung und Druck zu sichtbaren Kunstwerken werden.
Photo by calm…
Der Fotograf Ansel Adams beschrieb es so: „Das Negativ ist die Partitur, der Druck die Aufführung.“ In der analogen Fotografie ist es kulturell verankert, dass ein Foto erst dann als fertig gilt, wenn es physisch greifbar ist.
Digitale Fotografie und die endlose Reise der Bearbeitung
In der digitalen Ära bietet die Möglichkeit, Fotos direkt nach der Aufnahme zu überprüfen, eine große Bequemlichkeit. Besonders bei Aufnahmen im RAW-Format sind jedoch Entwicklung und Bearbeitung unverzichtbar. Da dieser Bearbeitungsprozess beliebig oft wiederholt werden kann, ist ein Foto weniger „fertig“, sondern eher eine bewusste „Entscheidung“.
Photo by Hornet_2002
Es liegt am Kreativen selbst, im Einklang mit der eigenen Wahrnehmung zu entscheiden, wann der Bearbeitungsprozess abgeschlossen ist.
Fotos für die Zukunft bewahren
Ein weiterer Aspekt der Fertigstellung eines Fotos ist die Archivierung. Es wird gesagt, dass Filme, die gekühlt aufbewahrt werden, bis zu 1000 Jahre haltbar sind. Auch digitale Daten können durch hochauflösendes Scannen und Speicherung in unkomprimierten Formaten langfristig erhalten bleiben.
Photo by pon
In jedem Fall muss ein Foto, um in der Zukunft betrachtet werden zu können, entweder als „Objekt“ oder als „Daten“ ordnungsgemäß verwaltet werden.
Fertigstellung ist nicht das Ende des Ausdrucks, sondern der Beginn der Weitergabe.
