Die Sommernächte Kyotos erleuchten mit den Gozan no Okuribi | Geschichte und Fotospot-Guide | Focus #283

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Die Gozan no Okuribi ist ein traditionelles Ereignis, das als Sommermerkmal Kyotos bekannt ist und seit langem viele Kreative fasziniert.
Jedes Jahr am 16. August werden auf fünf Bergen große Feuerzeichen entzündet, die eine hervorragende Gelegenheit bieten, den Moment zu erfassen, in dem sich Japans Landschaft und Geschichte kreuzen.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen Fotos der Okuribi vor und geben Ihnen nützliche Informationen für zukünftige Aufnahmen.
Was sind die Gozan no Okuribi?

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Die Gozan no Okuribi ist ein traditionelles Ereignis, bei dem große Feuer auf fünf Bergen in Kyoto entzündet werden, um das Ende des Obon-Festes zu markieren und die Geister der Vorfahren zu verabschieden. Die fünf Feuerzeichen „Daimonji“, „Myoho“, „Funagata“, „Toriigata“ und „Hidari Daimonji“ färben den Nachthimmel rot und bieten ein grandioses und magisches Schauspiel.
Besonders durch das Objektiv einer Kamera eingefangen, kann man die stille Kraft spüren, die in den Fotos steckt.
Der Ursprung der Okuribi

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Der Ursprung der Gozan no Okuribi ist umstritten, aber die plausibelste Theorie besagt, dass sie vom Ende der Heian-Zeit bis zur Kamakura-Zeit stammt. Damals entzündeten die Adligen und Samurai Kyotos Feuer, um die Geister der Vorfahren und Verstorbenen zu ehren.
Besonders der religiöse Hintergrund von Jodo- und Tendai-Buddhismus spielt eine wichtige Rolle, und die Okuribi wurden als Ritual zur sicheren Überführung der Seelen der Verstorbenen in die andere Welt angesehen. Diese Tradition wurde über die Jahre hinweg in ihrer heutigen Form weitergegeben.
Fotospots für die Okuribi

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Um die Gozan no Okuribi schön zu fotografieren, ist die Auswahl des Fotospots entscheidend. Für jedes Feuerzeichen gibt es unterschiedliche optimale Standorte, die je nach Ziel des Fotografen variieren.
Daimonji
Als Fotospot für das „Dai“-Zeichen, das auf dem Berg Nyoi-ga-take (Daimonji-yama) in Higashiyama entzündet wird, ist die Gegend entlang des Kamogawa-Flusses am bekanntesten. Besonders die Aussicht von der Kamo-Brücke oder der Gegend um Demachiyanagi bietet spektakuläre Ansichten, wobei das Feuer sich im Wasser spiegelt und magische Fotos entstehen. Auch der Blick von Yoshida-yama ist sehr beliebt und ermöglicht Aufnahmen aus einer leicht erhöhten Perspektive.
Myoho
Die Zeichen „Myo“ und „Ho“, die gleichzeitig auf den beiden Bergen Nishiyama und Higashiyama in Matsugasaki entzündet werden, sind am besten von der Umgebung des Bahnhofs Matsugasaki oder dem Kitayama-dori-Bereich entlang des Takano-Flusses zu sehen. Auch von der südlichen Kitaoji-dori aus sind sie sichtbar, sodass man einen weniger überfüllten Spot suchen kann.
Funagata
Für das Funagata-Feuer auf dem Funa-yama in Nishigamo ist die Gegend um den Saikyo-ji-Tempel im Bezirk Kita ein Hauptfotospot. Um einen Blickwinkel zu erhalten, der das gesamte Funagata zeigt, ist die Aussicht vom Parkplatz des Saikyo-ji ideal. Auch vom Kamogawa-Fluss, besonders in der Nähe der Nishigamo-Brücke, ist es deutlich zu sehen.
Toriigata
Das Toriigata-Feuer auf dem Mandara-yama wird idealerweise von der Arashiyama-Gegend aus fotografiert. Von der Gegend um die Togetsu-Brücke aus kann man die Feuerzeichen, die sich harmonisch in die natürliche Landschaft einfügen, sehen und traditionelle Kyoto-Szenen einfangen. Auch der Hiro-sawa-Teich, der sich östlich des Berges befindet, ist als Fotospot bekannt.
Hidari Daimonji
Das linke „Dai“-Zeichen, das auf dem Daimonji-yama in Okitayama entzündet wird, lässt sich am besten von der Nishioji-dori in der Nähe des Kinkaku-ji-Tempels aus fotografieren. Auch von Arashiyama, wo man das Toriigata sehen kann, ist dieses linke Daimonji sichtbar, sodass es sich lohnt, einen Spot zu suchen, von dem aus man beide gleichzeitig aufnehmen kann.